Die Online Welt ist begeistert! Eine Stimmung wie ein Open-Air Konzert, sogar von einer Art Woodstock für Nerds ist die Rede – die Google I/O Konferenz 2016 hatte es in sich. Anlässlich des 10. Jubiläums hat der Konzern mächtig aufgefahren und sich damit wieder richtig ins Spiel gebracht. Diese fand dieses Mal nicht wie sonst im Moscone Center in San Francisco, sondern in einem Amphitheater in Mountain View statt. In 2 Stunden erklärten Googles Manager, was da bald alles auf uns zu kommen wird. Und das ist einiges.
Schaltet euch bis zum 20.5. live auf die I/O 2016 unter: https://events.google.com/io2016/
Google Assistent
Der Google Assistent wird zur ganz persönlichen KI für die Nutzer, mit der man sich richtig unterhalten kann. Dieser liefert Informationen wie eine Suchmaschine, bietet diese aber in einer persönlicheren und einfacher zu nutzenden Form an. Innerhalb einer Unterhaltung kann sich der Assistent merken worüber ihr redet und bietet Antworten auf erweiterte Fragen. Zum Beispiel: „Wie groß ist Brad Pitt?“ … „In welchen Filmen hat er mitgespielt?“ … „Wie alt ist er?“. Das Konzept ähnelt damit mehr dem von Siri und Cortana. Ob der Google Assistent, der noch keinen wohlklingenden Namen hat, noch einen solchen bekommt und wie er sich in der Praxis schlägt bleibt abzuwarten.
Google Home – „Projekt Chirp“
Amazon machts vor, Google machts besser?! Das wird sich zeigen. Sicher ist aber, dass Google mit seinem Home-Assistent neue Maßstäbe setzen wird. Der kleine weiß graue WiFI Speaker sieht nicht nur attraktiv aus, sondern kann so einiges. Dank integriertem Google Assistent ist sie komplett per Sprache bedienbar und kann Musik abspielen, Aufgaben und Termine erstellen, Erinnerungen erhalten oder alle möglichen Informationen aus dem Internet abfragen. Ihr könnt euch mit dem Assistenten unterhalten, Kinotickets reservieren oder einen Tisch in einem Restaurant reservieren. Google Home soll es quasi ermöglichen direkt mit Google zu reden und alle Services zu nutzen, die das Unternehmen bietet. Das Produkt soll im Laufe des Jahres auf den Markt kommen.
Messenger Allo
Allo ist ein privater Messenger ganz im Stil von WhatsApp – ebenfalls mit Ende zu Ende Verschlüsselung. Allo kann aber noch mehr. Dank Googles Text- und Bilderkennung bietet Allo Schnell-Antwort-Bausteine an, die inhaltlich Sinn geben. Dazu wird das Nutzerverhalten analysiert um die Antworten zu personalisieren. Ob das gut ankommt, bleibt abzuwarten. Der schmale Grad zwischen hilfreich und zu transparent dürfte das Ganze interessant machen.
Ein spannendes Feature sind private Unterhaltungen, die gelöscht werden, wenn der Chat geschlossen wird.
Videochat Duo
Duo ist eine klassische Video-Chat App mit eher minimalistischem Design. Ein besonderes Feature: Knock-Knock. 🙂 Dieses zeigt schon vor dem Annehmen des Anrufes das Video des Anrufers.
Android N
Android N hat noch immer keinen Namen. Stattdessen gibt es eine Webseite, auf der Nutzer ihre Namensvorschläge einreichen können.
Zusammengefasst soll das neue Betriebssystem um einiges schneller werden und eine bessere Verschlüsselungsfunktion mitbringen. Um die Performance zu verbessern sollen lange nicht genutzte Apps aus der Liste der aktiven Apps gelöscht werden und es wird einen Clear-all Button geben. Ebenfalls standardmäßig bringt Android jetzt die Möglichkeit zum Split Screen mit.
Daydream
Vor zwei Jahren begann alles mit Cardboard, der VR-Brille für jedermann. Genau dieses Konzept hat Google mit Daydream nun weiter entwickelt. Das VR-Produkt soll im Vergleich zu Cardboard komfortabler sein und den Nutzer in eine andere Welt entführen. Die finale Hardware des Produktes steht noch nicht fest. Google lässt sich aber soweit in die Karten schauen, dass andere Hersteller Produkte entwickeln können, die darauf basieren. Fest steht aber, dass man zur Nutzung ein Daydream kompatibles Smartphone besitzen muss. Davon werden einige noch in diesem Jahr released werden. Namentlich genannt wurden dabei unter anderem Samsung, HTC und Huawei. Voraussetzung für die Kompatibilität sind eine Reihe von Sensoren, sowie natürlich Android N.
Android Wear 2.0
Android Wear 2.0 ist das erste große Update der Google Wearable Plattform. Damit soll eine stärkere Personalisierung der Smart Watches möglich sein. Es soll verbesserte Fittness-Funktionen und bessere Antwort-Möglichkeiten direkt von der Uhr aus geben. Außerdem können Wearables jetzt unabhängig vom Handy aggieren. Das Release wurde auf „später diesen Sommer“ festgelegt.
Auf Techradar gibt es eine ausführliche Beschreibung des Updates. [eng.]
Instant Apps
Google stellt Instant Apps vor. Das sind Apps, die nicht installiert werden müssen, sondern direkt vom Browser aus und ohne Verzögerung gestartet werden können.
Fazit
Google hat wieder Fahrtwind aufgenommen und steuert geradewegs auf die Konkurrenz zu. Ob es die anderen dabei überholen wird, wird sich nur in der Praxis zeigen. Sollte Google aber alle seine Versprechen erfüllen, ist das ein wichtiger Schritt für ein lebensumspannendes Marken-Konzept.
Techradar: „We knew Google IO 2016 would be hot, but this hot? The conference has been on fire since the keynote kicked off Wednesday morning, and shows no signs of cooling down.“
Mobilegeeks: „Hut ab Mountain View, das war heute ganz grosses Kino!“
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